Regen und kühle Temperaturen machen den Teilnehmern schwer zu schaffen

„Gewonnen haben alle. Respekt für die, die durchgehalten haben.“ Mit diesen Worten würdigte Peter Henke insbesondere die Leistungen von 17 Frauen und Männern, die sich bei nasskaltem Wetter von Münsterdorf aus aufgemacht hatten, um auf vier verschiedenen Streckenabschnitten insgesamt 42,9 Kilometer zu laufen. Teilgenommen hatten sie am Münsterdorfer Sternmarathon, den Peter Henke zusammen mit seiner Tochter Katrin nun schon zum vierten Mal organisiert hatte.

Den Reiz des Laufes macht insbesondere die abwechslungsreiche Streckenführung aus. Daneben spielt ebenfalls die Tatsache eine Rolle, dass diejenigen, die Marathonläufe und ultra lange Läufe sammeln, beste Gelegenheit haben, mit Gleichgesinnten Sport zu treiben. Gelaufen wurde zunächst im Dorf, und danach benutzten die Teilnehmer Strecken, die in der Langstreckenszene einen sehr guten Ruf haben. Gemeint sind die Runden des Itzehoer Störlaufs, des Lägerdorfer Silvesterlaufs und des Kremperheider Wald- und Heidelaufs.

Aufgenommen hatten den geführten Gruppenlauf insgesamt 22 Teilnehmer aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen, die sich in eine Frühstartergruppe mit fünf und eine Hauptgruppe mit 17 Aktiven aufteilten. Insgesamt fünf Marathonis brachen die Ultra-Marathondistanz vor ihrem eigentlichen Ende ab – zwei liefen immerhin noch jeweils 24,7 Kilometer, und drei waren jeweils 30,6 Kilometer lang unterwegs.

Zu denen, die sich den Spaß auch bei widrigsten Bedingungen nicht nehmen ließen, gehörten unter anderem Christian Hottas, René Wallesch und Rosemarie von Kocemba. Alle drei sind Vielläufer und engagieren sich schon seit vielen Jahren im Metier. Das Besondere an Christian Hottas: Solange der Hamburger läuft, bricht der noch 59-Jährige Rekorde. In Münsterdorf absolvierte er seinen 2542. Marathon- beziehungsweise Ultra-Marathonlauf. Kein Mensch auf der Welt hat diese Distanzen häufiger als er bewältigt. Ein Phänomen ist auch René Wallesch. Er kommt bislang auf 1188 Läufe dieser Art. Das Außergewöhnliche an seinem Engagement: Der Geesthachter läuft weltweit. Er rennt in Europa sowie in den USA und Kanada ebenso wie in Afrika. Unlängst absolvierte er im Westen des schwarzen Kontinents binnen zehn Tagen drei Marathonläufe – in Togo, Benin und Ghana. Mit Blick auf den 44-Jährigen sagte Peter Henke: „René ist vom Alter her der Einzige, der es irgendwann schaffen kann, Christian Hottas in der Häufigkeit der Läufe zu überbieten.“ Falls er es tatsächlich vor hat, muss er sich sputen. Während Christian Hottas an 130 bis 150 Tagen im Jahr aktiv ist, startet René Wallesch im selben Zeitraum durchschnittlich bei 60 Veranstaltungen.

Auffallend war auch Rosemarie von Kocemba (72): Die Kielerin, die nun 899 lange Läufe in den Beinen stecken hat, bewältigte die knapp 43 Kilometer zusammen mit ihrer Hündin: „Cindy war das zweite Mal mit mir unterwegs und soll auch weiterhin dort mitlaufen, wo sie darf.“ Den Münsterdorfer Sternmarathon lobte Rosemarie von Kocemba: „Wunderbar, klasse organisiert. Das Wichtigste waren zum Schluss die warmen Duschen. Sie haben meine blauen Füße wieder rosa gemacht.“

Am Ende glücklich war auch Kerstin Chionidis. Sie startete zusammen mit Angelika Pump und Jürgen Kirschning für die Itzehoer Laufbewegung Happy Feet: „Es war sehr gut, in der Gruppe zu laufen und mal nicht auf Zeit“, meinte die Athletin.

Wenn es einen Familienpreis gegeben hätte, dann wäre die Trophäe an drei Teilnehmer aus Henstedt-Ulzburg gegangen. Doris (49), Jenny (20) und Mario Sagasser (51) hielten bis zum Schluss durch.

Unterstützt wurde die Veranstaltung von mehreren Münsterdorfern: Peter Hell und Werner Heesch begleiteten die Läufer auf ihren Fahrrädern, und Sabine und Anja Henke sowie Maren Schümann und Sigrid Fischer waren für das leibliche Wohl aller Teilnehmer zuständig.

17 Ultraläufer beißen sich durch
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